OTHELLO

12. Juli 2022

AUSSTATTUNG:
OTHELLODEUTSCHES NATIONALTHEATER WEIMAR

Premiere am 24. November 2022

Regie: Adewale Teodros Adebisi
Bühnenbild: Philip Rubner und Alexander Grüner
Kostümbild: Alexander Grüner
Dramaturgie: Eva Bormann

Othello ist ein erfolgreicher General der Republik Venedig, verheiratet mit der schönen Desdemona, und er ist schwarz. Das macht ihn zum bewunderten Exoten in der Welt weißer Männer und Frauen.

Vor allem sein Fähnrich Jago neidet ihm diese Position, die Ehe und die errungene Akzeptanz in der venezianischen Gesellschaft. Er pflegt einen Urhass gegen den vermeintlichen Eindringling, der ihm, so meint er, bei allem in die Quere kommt.

Als Othello in Zypern nach gewonnenem Krieg das Amt des Gouverneurs übernimmt und Desdemona ihn dahin begleitet, ist Jagos Stunde gekommen. Er sät geschickt den Verdacht, Desdemona würde Othello mit einem seiner Soldaten betrügen. Die zur Schau gestellte Sicherheit Othellos bricht weg. Grenzenlose Eifersucht zerreißt ihn und lässt ihn an allem zweifeln: seiner Frau, seiner geglaubten Integration und an sich selbst. Besinnungslos greift er zum schlimmsten aller Mittel, um sich von diesem Zweifel zu befreien.

Verpackt in eine abgründige, tragische Liebesgeschichte entwirft Shakespeare das Bild einer rassistisch geprägten Gesellschaft, in der der schwarze Held trotz seiner Verdienste immer als störender Fremder abgestempelt wird.

Mitteldeutscher Rundfunk: »Shakespeares „Othello“ hat es in letzter Zeit schwer auf deutschen Theaterbühnen. In der Vergangenheit hat das Stück Debatten um Blackfacing und Rassismus ausgelöst. Nun hat Regisseur Adewale Teodros Adebisi das Stück am DNT Weimar inszeniert – als politisches Theater auf der Höhe der Zeit. Er setzt die alte Geschichte von rassistisch grundiertem Hass, Eifersucht und Intrige mit den heutigen gesellschaftlichen Diskursen ins Verhältnis. Das Ergebnis: Ein großer Theaterabend. […] Die von Philipp Rubner und Alexander Grüner entworfene Bühne ist offen. Im Zentrum gibt es einen drehbaren Kubus aus von der Decke hängenden dichten Fäden. Das schafft diffuse Durchblicke, Raum für Intimität, hat was edles Venezianisches, dient aber auch als Projektionsfläche für eine moderne Cyberkriegsatmosphäre. Das ist alles sehr stimmig in Szene gesetzt und gespielt.«

(Foto: Candy Welz, Text: DNT)