BRÜDER UND SCHWESTERN (UA)

23. September 2019

CO-BÜHNENBILD:
BRÜDER UND SCHWESTERNDEUTSCHES NATIONALTHEATER WEIMAR

Premiere am 10. November 2019
Uraufführung, Schauspiel nach dem Roman von Birk Meinhardt

Regie: Hasko Weber
Bühnenbild: Hasko Weber und Alexander Grüner
Kostümbild: Andrea Wöllner
Dramaturgie: Beate Seidel
Malerei: Dieter M. Weidenbach

Bühnenfassung von Christian Tschirner

Papa war nicht bei der Stasi! Davon sind die drei Geschwister, Erik, Matti und Britta, absolut überzeugt. Trotzdem bleibt die Frage: Wer war Papa eigentlich?

1973: Im thüringischen Gerberstedt beginnt Birk Meinhardts Erzählung über die Familie Werchow und mündet im neuen Jahrtausend. Was diese Jahrzehnte an großen und kleinen Ereignissen in sich bargen, spiegelt sich in den Biografien der Protagonist*innen. Da ist Vater Willy, Direktor einer staatlichen Druckerei, der sich in Systemkompromissen verliert und am Ende vor den Trümmern seines Ideengebäudes steht. Und da sind seine Kinder: der angepasste Erik, der mit seiner Obrigkeitshörigkeit in Vaters Fußstapfen zu treten meint; der widerborstige Matti, der überzeugt ist, die Wahrheit gepachtet zu haben; und Britta, die sich ins Leben fallen lässt und erstmal beim Zirkus landet. Sie alle erleben den Untergang ›ihres‹ Landes und müssen nun im neuen, größeren und lange sehr fremden Staatsgefüge, das sich ›vereintes Deutschland‹ nennt, ihren Platz finden.

»Wie dumm, uns fehlte wirklich jegliche Logik. Aber so ist es, wenn man noch Hoffnungen und Sehnsüchte hat, man denkt unlogisch, und daher sollte man über diese ganzen Sehnsüchte hinauskommen«, sagt Matti – da liegen die Ereignisse der Wende schon hinter ihm. Aber wohin dann, ohne Sehnsucht und Hoffnung, fragt Birk Meinhardt und lässt seine Figuren ganz unterschiedliche Antworten auf diese Frage finden.

Der Autor Christian Tschirner wird die Familienchronik der Werchows für das DNT bearbeiten und Hasko Weber bringt die Theaterfassung pünktlich zum 30. Jahrestag des Mauerfalls auf die Bühne.

(Text: DNT, Fotos: Candy Welz)