Die mit Live-Musik begleitete Tanzproduktion untersucht den Einfluss des Meeres auf Mensch und Gesellschaft und nimmt die kontinental geprägte Mentalität Mitteleuropas in den Blick.
Das Meer ist tief verwurzelt im Bewusstsein der Menschen, deren Alltag es seit tausenden Jahren mitbestimmt. Sein Tempo und Rhythmus prägt das Leben. Und selbst jene, die nicht alltäglich mit ihm leben, kennen die Sehnsucht nach seiner kraftvollen Wirkung. Das Meer verbindet und trennt gleichermaßen, es bereichert und beraubt, es ist Weg und Grenze gleichermaßen. Auch wenn im Lauf der Jahrtausende Möglichkeiten gefunden wurden, das Meer zu Gunsten des Menschen zu nutzen, demonstriert es doch immer wieder seine immense Kraft. Wenn das Wasser Schauplatz für Leid und Tod ist, hinterlässt es tiefe Wunden und Narben im kollektiven Bewusstsein. Die Kraft des Meeres ist ambivalent, denn es umschmeichelt und trägt, es nährt und berührt aber es schluckt und bedroht uns auch. Seine Weite verführt unserer Seele – seine Tiefe konfrontiert uns mit unseren ureigensten Ängsten. In Ester Ambrosinos neuer Produktion ist das Meer ein Sehnsuchtsort und wesentlicher Teil von Erinnerungen eines alten Mannes. Trennungen, Leid und Melancholie. […]