SPEKTRAL

27. Juni 2020

EIN INSTALLATIVES EXPERIMENT:

SPEKTRAL — im Bühnenturm des KulturQuartier Schauspielhaus Erfurt

Premiere und Vorstellungen am 31.07.2020 und 01.08.2020
für jeweils 20 BesucherInnen

Konzept / Umsetzung:: Alexander Grüner
technische Realisierung / Lichtdesign: Friedrich Zarft
Sounddesign: Miron Raczka
Projektmanagement: Karina Halbauer

Der Bühnenturm im Schauspielhaus wird zum Objekt.
Zum Experimentier-Raum.
Zum optischen Phänomen.

Das Spiel mit Licht und Schatten sowie die Entdeckung optischer Phänomene fasziniert die Menschen schon lange: Reize, welche uns helfen, die Wirklichkeit aus einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen. Diese Faszination wird auf den Bühnenraum des Theaters übertragen, an Objekten erprobt: Das Theater spielt sich selbst!
Monofrequentes Licht ist einfarbiges Licht, welches mittels verschiedener Techniken, wie durch das Verdampfen bestimmter reiner Salze über einer nicht-leuchtenden Flamme, sichtbar wird. Die perfekte Monochromie ist ein Ideal, das nicht realisiert werden kann, trotzdem lässt sich erkennen, dass dieses enge Spektrum dafür sorgt, dass keine anderen Farben reflektiert werden.
Ein dunkler Raum mit einer Öffnung — das ist das Grundprinzip der Camera obscura (lat. »dunkler Raum«). Durch das von außen eintretende Licht wird ein spiegelverkehrtes Bild projiziert. Da Licht sich immer gerade ausbreitet, treffen die Strahlen, welche die Öffnung passieren, spiegelverkehrt auf. Die Schärfe sowie die Lichtintensität das Bildes ist abhängig von der Größe der Öffnung. Bereits Ende des 10. Jahrhunderts wussten wir von diesem Phänomen: Alhazen (965 — 1038) benutzte das Prinzip der Camera obscura, um zu erklären, wie das Bild im Auge entsteht. Seither steht sie als Metapher für die menschliche Wahrnehmung und für die Herstellung von Bildern.
Eine reflektierende Fläche, glatt genug, dass eintreffendes Licht nach dem Reflexionsgesetz seine Parallelität behält und somit ein Abbild entstehen kann: Die Spiegelung. Bereits 8000 v. Chr. gab es in Mesopotamien polierte Bronzespiegel. Ein Teilerspiegel hingegen ist ein Spiegel, welcher nur einen Teil des einfallenden Lichts reflektiert und den anderen Teil transmittiert (hindurchlässt). Diese Spezialspiegel finden Anwendung, um mit relativ begrenztem Aufwand Trick-Effekte im Filmbereich zu realisieren.

(Text: Bernadette Charlotte Peil und Alexander Grüner, Fotos: Paul-Ruben Mundthal, Karina Halbauer)